Ronak Moshtaghi

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(c) Tale Hendnes

Ronak Moshtaghi ist eine bildende Künstlerin, die in Teheran geboren und aufgewachsen ist. Ihre künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle von Zeichnung, Skulptur und Installationskunst.

Ein wiederkehrendes Thema in ihrer Arbeit ist der Hinweis auf die Idee, dass das Lesen oder Sehen von der individuellen Situation in Raum und Zeit abhängt. Indem sie in ihren Werken einen Anfang, ein Ende, eine Vorder- oder Rückseite vorgibt, interessiert sie sich für die Interaktion des Publikums mit ihren Arbeiten durch die chronologische Natur ihrer Installationen und Skulpturen. Während sie zwischen Unklarheit und Klarheit oszilliert, reflektieren ihre Werke die Beziehung zwischen Sprache, Abstraktion und Gewalt.

Die Arbeiten von Ronak wurden unter anderem im MUNCH Museum in Oslo, am Spreeufer in Berlin, in der Kunsthall Oslo, bei Louise Dany in Oslo und in den Mosaic Rooms in London ausgestellt. Die performativen Aspekte ihrer Arbeit haben sie zu mehreren Kooperationen bei der Schaffung von Tanzaufführungen geführt. Neben der Kunstproduktion umfasst ihre Praxis auch selbstorganisierte Projekte wie die Plattform Bazar Art Book, die sie 2018 in Teheran mitbegründete und die bis heute fortbesteht.

Gaps in my reading

Installation (2017), Siebdruck auf Stoff, Cut-outs
Das Gewehrmotiv auf dem Vorhang stammt von der Titelseite der persischen Ausgabe von Fanons Die Verdammten dieser Erde, einer klassischen Analyse von Kolonialismus und Dekolonisation, die 1982 bei Nilufar Press veröffentlicht wurde. Die verschiedenen Gestaltungen des Buchcovers, die während, vor und nach der Islamischen Revolution im Iran erschienen sind, spiegeln unterschiedliche Weisen wider, dieses Werk in verschiedenen Zeiten und geografischen Kontexten zu interpretieren.

Gaps in my reading ist eine Trennwand, die zugleich das gedruckte Bild mit seinem Hintergrund und mit dem verbindet, was in diesem Moment und Raum existiert.