Annette Frick

Ruckhaberle-Förderpreisträgerin 2020

Annette Frick & Wilhelm Hein

Zum zweiten Mal verleihen der Künstlerhof Frohnau e.V. und das Kunstamt Reinickendorf den Dieter-Ruckhaberle-Förderpreis, in diesem Jahr erhält ihn die 1957 in Bonn geborene Annette Frick.

 

Die Fotokünstlerin hat über die letzten drei Jahrzehnte ein Werk geschaffen, das in einer konsequent experimentellen Formensuche das fotografische Bild als Denk- und Plattform ergründet und dabei immer wieder das vermeintlich gesellschaftlich Randständige in den Mittelpunkt rückt. Die Protagonisten ihrer Bildwelten sind die „Masken der Identität“ der queeren Berliner Subkultur und der sich wandelnden Architektur der Stadt. In ihren Portraits, Szenenbildern und Stadtstudien spiegeln sich die Konflikte um Repräsentationskultur, Geschichte, Identität und Sexualität unserer Zeit, und schaffen Bild- und Möglichkeitsräume von poetischer, performativer und politischer Kraft. Während des Stipendiums wird Anette Frick gemeinsam mit Wilhelm Hein, Filipa Cordeiro, Oana Limban und weiteren Künstler*innen ein neues Magazin der Reihe „Jenseits der Trampelpfade“ erarbeiten, das sie seit 1992 mit Wilhelm Hein herausgibt, mit dem Arbeitstitel “CoroNIE CoroNa…der Ausnahmezustand ist da…”.

 

Der Jury des diesjährigen Dieter-Ruckhaberle-Förderpreises gehörten an:
Antonia Alampi
, Kuratorin, Ko-Direktorin SAVVY Contemporary Berlin, Ko-Kuratorin Sonsbeek Biennale 2020-24)

Kaya Behkalam, Künstler, Kurator und Vorstand des Künstlerhofs Frohnau e.V.
Dr. Cornelia Gerner, Leiterin Kunstamt Reinickendorf
Gabriele Horn, Direktorin der Berlin Biennale
Heike Ruschmeyer, Künstlerin und Kuratorin des Dieter-Ruckhaberle-Nachlasses

 

Annette Frick studierte von 1978 bis 1988 Freie Kunst in Köln bei Arno Jansen, Daniel Spoerri und Robert van Ackern, wo sie 1988 auch Meisterschülerin der künstlerischen Fotografie bei Arno Jansen war. Parallel arbeitete sie als Fotografin für verschiedene wissenschaftliche Institute, veröffentlichte Texte über Kunst und Fotografie und gründete mit Kolleg*innen den Hafensalon in ihrem Kölner Atelier und 2007 mit Wilhelm Hein das Casabaubou in Berlin. 2006 erhielt sie den Emprise Art Award Düsseldorf und u.a. 2008 das Recherche Studium der DEFA Stiftung für ihren Film über Herbert Tobias, der 2011 im Panorama Programm der Berlinale gezeigt wurde. 2016/2017 das Cité Internationale des Arts Stipendium Paris und 2018 das Ellen Auerbach Stipendium der Akademie der Künste. Zuletzt zeigte Sie ihre analogen schwarz-weiß Fotos im Märkischen Museum in Berlin, in der Ausstellung “Abriss, Trümmertunten und Internationale Individuen” und in der Kunsthalle Düsseldorf, in der aktuellen Ausstellung Subjekt/Objekt, Fotografie Rhein Ruhr.